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Tannhausen Aktuell
Tannhausener Jungstörche kurz vor dem ersten Ausflug
icon.crdate20.07.2017
Tannhausener Jungstörche kurz vor dem ersten Ausflug
Tannhausener Jungstörche kurz vor dem ersten Ausflug
Es ist schon ein bewundernswertes Schauspiel, wenn die beiden in den vergangenen Wochen prächtig herangewachsenen und von ihren Eltern bestens versorgten Jungstörche in ihrem Nest auf dem First der Tannhausener Pfarrkirche St. Lukas sowohl ihre Flügel ausbreiten als sich auch, entgegen der Windrichtung, bis zu ein oder zwei Meter in die Höhe schwingen, um sich dann wieder ins Nest fallen zu lassen. Dies geschieht dann sehr gerne, wenn die beiden Altstörche ihren Nachwuchs inzwischen bereits immer öfters im Nest alleine zurücklassen, um auf Futtersuche zu gehen. Dass sie dabei in der Vergangenheit sehr fleißig und erfolgreich waren, sieht man am bereits beringten Nachwuchs, der offensichtlich nicht mehr rundum behütet werden musste wie in den vergangenen Wochen, als zahlreiche Fremdstörche, oft von Norden her aus dem Raum Dinkelsbühl und Mittelfranken kommend, rund um das seit zwei Jahren in dieser Form bestehende Nest herumflogen und offensichtlich Neugierde und Interesse zeigten. Gerade im seit vielen Jahren bewohnten Storchennest in der Dinkelsbühler Altstadt hat dieses Jahr keiner der Jungstörche überlebt. Auch das Storchenpaar in Ellwangen hatte dieses Jahr keinen Erfolg. Aber das seit März in Tannhausen anwesende Storchenpaar ließ nie Zweifel aufkommen, wer hier das Sagen hat und hat auch den Riesenvorteil, das hoch oben auf dem Kirchendach bestens situierte Nest bei seiner Futtersuche schon aus großer Entfernung genau beobachten zu können.
Es ist nur noch eine Frage von Tagen, bis die beiden Jungstörche soweit bei Kräften sind, ihr Nest alleine oder in Begleitung ihrer Eltern verlassen zu können. Oft entsteht noch der Eindruck, das Nest müsste schon leer sein, da von unten kaum was zu sehen ist. Aber da in dieser Höhe oft eine kräftige steife Brise weht, ducken sich die Jungstörche gerne ins Nest und lassen den Wind über sich hinwegblasen. Ist schon besser so und vermutlich auch gesünder. Und dass alle vier Störche, Alt und Jung, gemeinsam auf dem Kirchendach zu sehen sind, ist auch schon eine Seltenheit. Die vielen Gäste beim Flohmarkt im Schloßhof, bei der Primiz und bei der spektakulären Motorrad-Rundfahrt durch Tannhausen konnten die Tannhausener Störche beobachten.
Dass diese in den vergangenen rund vier Monaten auch sonst aktiv waren, sieht man schon von weitem aus allen Himmelsrichtungen an den weißen Flächen unterhalb des Nestes, die immer größer werden. Aber diesen Farbtupfer nimmt sowohl die kirchliche als auch bürgerliche Gemeinde Tannhausen gerne in Kauf, denn darauf hat man seit Mai 2005, als das erste Storchenpaar auf dem Gasthaus Ochsen Hochzeit feierte, mit großer Freude gewartet und alles getan, um die Störche an Tannhausen zu binden und sie hier heimisch zu machen. Und dass Störche schon vor langer Zeit in dieser Region heimisch waren, zeigt ein Deckenbild in der Zöbinger Pfarrkirche St. Mauritius. Und da das Tannhausener Nest in den vergangenen Jahren schon von vielen Störchen besucht und begutachtet wurde, kann man gerne davon ausgehen, dass sich auch in den nächsten Jahren dort ein brütendes Storchenpaar einfindet. Den kirchlichen Segen dazu hat es alleweil und man sagt ja, dass Störche gerne standorttreu sind. Schau’n wir mal, was sich da noch alles tun wird. Und in Tannhausen ist immer etwas los!
Text und Fotos: Horst Blauhut